Ouagadougou. (gau) Am späten Montagabend sorgte Rekordsieger Ghana (vier Titel) für den ersten großen Höhepunkt bei den Afrikameisterschaften im Fußball. Im "Stade de 4 Aoute" in Ouagadougou spielten die Ghanaer beim 2:0 (1:0)-Erfolg Tunesien, immerhin WM-Teilnehmer und Finalist des Afrika-Cups ´96 in Südafrika, 70 Minuten lang regelrecht an die Wand. "Heute konnten wir erstmals in Bestbesetzung antreten", freute sich der holländisch Trainer Rinus Israel, seit kurzem für das ghanaische Team verantwortlich, "vor diesem Spiel habe ich gar nicht gewußt, wie stark wir sind."

Besonders gefeiert von den über 10.000 mitgereisten ghanaischen Fans wurde bis in die tiefe Nacht der unermüdliche Antreiber der "Black Stars", Mannschaftskapitän und Mittelfeldregisseur Abedi Pele von 1860 München. Großen Anteil am Erfolg hatte auch Alex Nyarko vom Karlsruher SC, der als umsichtiger Libero glänzte und per Kopf nach weiter Flanke von Charles Akonnor (Fortuna Köln) das wichtige 1:0 erzielte.

Die Entscheidung in der Nachspielzeit erzwang Mahamed Gargo mit einem Gewaltschuß aus über 40 Metern. Der Profi aus Udine hatte zudem Freiburgs Zubeir Beya zur Bedeutungslosigkeit verurteilt. Der andere Tunesier vom Zweitligaspitzenreiter, Stürmer Mehdi Ben Slimane, machte gegen Samuel Kuffour vom FC Bayern München keinen Stich.

Herr Nyarko, besser als Sie mit Ghana kann man wohl kaum in eine Turnier starten?

Alex Nyarko: "Das stimmt. Solch ein Sieg und dann noch ein Tor von mir, ich bin richtig happy heute."

Sie haben heute als Libero geglänzt. Ist das Ihre neue Wunschposition?

Nyarko: "Nein, nein, in Karlsruhe spiele ich ja normalerweise im Mittelfeld hinter Thomas Häßler. Aber diese Aufstellung ist das Beste für unser Team."

Sie waren den Tunesiern heute in allen Belangen überlegen. Aber Tunesien fährt zur WM nach Frankreich und Ghana ist in der Qualifikation ausgeschieden. Wie ist das zu erklären?

Nyarko: "Ich kann das wirklich nicht erklären, wir können das immer noch nicht fassen. Wir denken immer dran, daß wir uns nicht für Frankreich qualifizieren konnten, sind darüber immer noch traurig."

Wäre ein gutes Abschneiden hier in Burkina Faso ein Ersatz für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften?

Nyarko: "Nein, auf keinen Fall. Das wäre so wichtig gewesen für uns, sogar wichtiger, als hier zu gewinnen."